«Der Bildhauer Paul Roth schuf vor allem Bildnisse
von Kindern und Erwachsenen, Torsi, Akte und Figuren. Seine präzise,
bis ins Einzelne sorgfältig durchgearbeitete Formgebung und das feine,
seelische Einfühlungsvermögen, mit dem er jede von ihm gewählte Aufgabe
zu einem vollen menschlichen Erlebnis rundet, lassen ihn als gereifte
Persönlichkeit erscheinen, die sich selber nicht in den Mittelpunkt der
Dinge stellt. Trotz eingehender Charakterisierung sichert die klare
Berücksichtigung aller plastischen Unterscheidungsmerkmale und Werte
dem Porträt die notwendige Distanz, der Figur eine gesetzmässige und
tektonisch ausgewogene Wirkung. Dies liegt hauptsächlich in der
raumabgrenzenden und -betonenden Spannung der Oberfläche.» P. L. Ganz im
Katalog der Ausstellung Alfred Glaus – Paul Roth, Kunstsammlung der
Stadt Thun, Juni–Juli 1970.
«Was mich betrifft, gestattet mir mein einverleibt benachteiligtes
Schlagwerk seit Jahrzehnten nur beschränkt zu arbeiten, aber trotzdem:
Was ich auf dem Herzen habe, muss heraus und darum forme ich.»
«Meine bildhauerischen Arbeiten sollten letztlich keiner Wortauslegung
bedürfen, geschweige Zeitangaben der Entstehung erheischen. Ich halte
meine Bildnerei für Zeit-entbunden.»
(Aus: Aufzeichnungen von Paul Roth)